Vigo
3.10. Anscheinend immer, wenn ich nach einer Nachtfahrt irgendwo ankomme, ist die Stadt am nächsten Morgen im Sonnenschein strahlend schön. Vigo macht da keine Ausnahme. Die Fahrt von Finisterre hierher war 10 (von 10): günstiger Wind, keine Wellen, die Segel schlafen, Sonnenuntergang, Sternenhimmel, halber Mond hängt freundlich schief und wirft festliche Reflexe aufs Wasser – perfekt!


Festgemacht um 04:30. Die Einfahrt nach Vigo ist nicht ganz ohne (vorgelagerte Inselchen). Vor der Marina per Funk Liegeplatz angefragt – »Affirmativo!« In der verwinkelten Hafeneinfahrt spielt das AIS verrückt, alle 5 Sekunden (nicht übertrieben!) geht der collision alarm los – der Hafen ist voller Yachten mit AIS. Zwischendurch krächzt das Funkgerät »Es la otra marina!« – Hä? Ich bin doch laut Navi in der richtigen Marina? Überfordert mich jetzt, in der engen Gasse zwischen teuren Yachten. Finde ich einen Platz am Steg, kaum fest kommt die Nachtwache (Typ Cyborg: durchtrainiert, braungebrannt, platinblonde Haare): dies ist das Hafenbecken für große (teure) Yachten. Ein kleines Ding wie die Elizabeth kommt in das andere (kleinere) Becken. Die Nacht über (es ist halb fünf Uhr morgens) kann ich aber erstmal hierbleiben. Erleichterung und Schlafen.
Rankin: Let it bleed – ganz, ganz großes Kino. Perfekt: alle sozialen Schichten von Junkiehöhle bis Geldadel, gut kompliziert geplottet, Dialoge und Figuren zum Niederknien, Detective Inspector J. Rebus ein Wrack (Zahnabszess, Alkoholkonsum) (Das Spätnachmittagssegeln gestern war so entspannt, dass ich Zeit zum Lesen hatte.)

(doch kein Linsenfehler, der Schatten, sondern ein (billige Handy-)Hüllenfehler – hat die Nagelschere behoben)
»Wenn du’s erträumen kannst, kannst du’s auch machen.«
Zuckertütchenweisheit
Könnte auch das Motto für diesen Blog sein.
Zweitbeste Eisdiele der Welt (Jutta & Christian) nicht gefunden („Capri“ »direkt gegenüber der Marina«). Eis ist sowieso nicht so meins (die machen hier keine Amarena-Becher).
Schiffsbewegungen …
… gibt es drei (außer der (hoffentlich) Fahrt nach vorn): Rollen [Schaukeln in der Längsachse des Rumpfs – links-rechts] (gleicht der kardanisch [schwenkbar] aufgehängte Herd locker aus – wenn der Deckel auf dem Topf festgebunden ist) (Rollen ist vor allem unangenehm bei Flaute, weil die Segel dann die Bewegung nicht dämpfen, sondern schlagen; das Geräusch mag der Seemann gar nicht; Stampfen [Schaukeln um die horizontale Querachse – vorne hoch, hinten runter und umgekehrt] glücklicherweise setzt die Elli dabei (meist) sanft ein, d.h. der Bug schlägt nicht ins Wasser (auch kein angenehmes Geräusch), und Rütteln [kein Fachausdruck, hab ich erfunden; ruckartige Rumpfbewegungen in alle Richtungen: links/rechts, oben/unten, vor/zurück (Abbremsen/Beschleunigen); ab 6,5 kn, bei Seegang.

Gestern Abend, nach Stadtrundgang (Festung auf dem Hügel über der Stadt, bronzezeitliche (Castro) und römische Ruinen auf der Meerseite des Hügels, Altstadt mit Fischerhäuschen (die ich nicht gefunden hab): Abendessen. Tunfischbauchsalat (der aus der Virgen del Mar in Mazarron ist unerreicht), Pulpo auf galizisch (in feine Rädchen geschnitten, gebraten, mit Paprikaöl beträufelt, Peppinos (gegrillte kleine grüne Paprikas), Wein und Kognak (52€ – teuerstes Abendessen bis dato). Aber fein. Zeit zum Philosophieren (Frauen glotzen). Diva: teurer Haarschnitt, perfekt gebräunt, Glitzersandalen mit Absatz, Lederröckchen, achselfreies T-Shirt, damenhaftes Gehabe (Zeigefinger an Unterlippe, Köpfchen geneigt) – macht was her, muss man gar nicht ausnehmend hübsch sein für. Dagegen die Bedienung: perfekte Figur, hübsches Gesicht, Pferdeschwanz und Brille. Ein Augenschmaus, aber eben nur diensteifrig, neutral, kein bisschen anbiedernd oder flirtend: verkauft sich unter Wert. Wahrscheinlich hab ich zuviel Zeit (und zu viel Magno (schmeckt superdünn) im Kopf) gehabt. Vigo (Vicus bei den Römern) traditionsreiche Salz- (Bronzezeit), Industrie- (Zementfabrik mitten in der Altstadt) und Fischerstadt, heute vor allem Tourist trap, ist ganz nett, aber kein Muss.
Do., 6.10. Leixões [Ley-SCHO-ish] ist hässlich (Industriehafen). Liegt aber günstig zum Flughafen – gleich kommt Leon, der ein paar Tage mitsegelt. Darauf freue ich mich. Jetzt noch Aufräumen, Spülen, klar Schiff. Hab ja nicht so oft Besuch.


Zwischen zwei Schräubchen (Bilderrahmen im Salon, Cockpitbeleuchtung solar) kurz übers Heck gepinkelt. Ungehörig. Kommt aus dem Nichts ein kleines Motorboot vorbei. Peinlich. Die wohlverdiente Strafe folgt auf dem Fuß: Tabak und Papierchen ins Wasser gefallen.
Kann ich zwar rausfischen und zu trocknen versuchen, aber die nächsten zwei Tage brennt keine einzige Kippe richtig. Selber schuld.
Lauchsuppe zum Frühstück
Dienstag nachmittag um eins (es soll günstigen Wind geben, zumindest für ein paar Stunden) von Vigo losgefahren, eine Stunde bis zur Einfahrt in die Bucht (Ria) motort, dann stolzgeschwellt aus dem Canal del sur hinausgesegelt.

T-Shirt-Wetter, genial. Um halb sechs, der Wind ist schwach, den Gennaker [größtes, geblähtes Vorsegel] gesetzt, das Meer ist glatt, bis auf winzige Wellen („ripples“), wir machen vier Knoten, die Segel schlafen, ein Traum. Und diesmal auch mit Delfinen. Weil der Wind schwach bleibt und nichts auf eine Wetteränderung hindeutet, riskiere ich es und lasse den Gennaker über Nacht oben (das Segel ist nicht ganz einfach zu bergen [einzuholen]). Außerdem kreuze ich vor dem (Nicht-) Wind [wenn der Wind genau von hinten kommt, schaukelt das Schiff, die Segel flappen. Einige Grade seitlich fährt man zwar einen Umweg, hat aber angenehmere Bewegungen (und ist auch nicht viel langsamer)] Um halb eins in der Nacht zeigt das Navi, dass ich die Grenze zu Portugal überfahren hab, prima. Um zwei Uhr fahre ich meine erste Gennaker-Halse. Klappt fast ohne Probleme. Um halb vier fährt ein grell beleuchtetes Fischerboot genau auf mich zu, dreht auch nicht ab. Sie leuchten mich an, ich richte meine Taschenlampe auf die Segel – hilft alles nichts, sie halten stur auf mich zu. Als sie bis auf 20 Meter (!!!) herankommen, – ich sehe die Fischer so nahe wie an der Bushaltestelle über die Straße, winke, bekomme aber außer Starren keine Reaktion – erkenne ich den Grund: sie ziehen ein ewig langes Tau hoch, nehmen es aufs Boot (untersuchen es, pulen wahrscheinlich evtl. gefangene Fische ab) und werfen es wieder ins Meer. Ab und an kommt auch ein betongefüllter Autoreifen (Ballast) ans Licht (nicht ans Tageslicht, es ist mitten in der Nacht).
Mittag- und Abendessen: Zwiebelreis mit Ratatouille (in Vigo vorgekocht). Kochen auf einer Flamme: Zwiebeln in der Pfanne anbraten, Reis und abgemessene Menge Wasser (1/3 Meerwasser) dazu, einmal aufkochen, dann kommt die Suppe in den Thermosbehälter (Danke, Tom!) und nach einer halben Stunde ist (das Ratatouille in derselben Pfanne und) der Reis fertig, gar und duftend – das Prinzip Kochkiste. Auch die Thermoskanne (Danke, Paula!) funktioniert super: vor der Abfahrt mit kochendem Wasser gefüllt, kann man sich die ganze Nacht über Kaffee aufbrühen.
Ich hab eine Tonne zum Freund

Stundenlang bin ich auf die roten Lichter eines Offshore-Windparks zugefahren/getrieben, teilweise mit unter 0,5 kn (Vergleichstempo: gehbehinderter Rentner mit Spazierstock, der vor jedem Schaufenster verschnauft), um halb acht morgens piepst der Kollisionsalarm los: ich bin an den Schwimmpontons der Windräder (die ich noch nicht sehen kann). Im Halbschlaf drücke ich am Funkgerät die falsche Taste und hab plötzlich das Hindernis (die Tonne AtoN [keine Ahnung, wofür die Abkürzung steht] als „Freund“ eingespeichert. Vorteil: das nervtötende Piepsen hört auf. Nachteil: Weil das AIS davon ausgeht, dass ich ein befreundetes Boot im Blick behalte, warnt es mich nicht mehr vor meinem „Freund“, Tonne Anton (die ich noch nicht sehen kann). Um acht, im ersten Licht, habe ich den Windpark (noch nicht einmal die halbe Strecke nach Porto!) endlich passiert. Und erblicke meinen Freund Anton zum ersten Mal: eine gelbe Bake.

Die Delfine, mindestens sechs Stück, die die ganze Nacht über um mein Ruder herumgespielt haben (sehr elegant!), fangen jetzt auch noch an, mich anzupfeifen! Deren Sprache spreche ich leider nicht, obwohl ich zurückpfeife, so gut ich kann. Sonnenaufgang hübsch wie gewohnt, Stimmung bessert sich bei Tageslicht deutlich. Mittags passiert mich ein Fischerboot, das in rasender Fahrt klappernd sein Netz auslegt (und auch nicht ausweicht). Um halb eins, die Flaute ist perfekt, noch nicht einmal „ripples“ auf dem Wasser, habe ich noch mehr als 21 nm bis Porto. Maschine angeschmissen und 6h, am Ende auch noch rechtwinklig um das Sperrgebiet um einen Ölhafen herumgefahren, hat mich sicher eine zusätzliche Stunde gekostet, in den Hafen von Leixões eingefahren. Hat nicht viel Charme: draußen, weithin sichtbar, die unzähligen Kamine einer Riesenraffinerie, am Wellenbrecher wird gewerkelt, das Leuchtfeuer funktioniert nicht, ist wohl abgebaut, drinnen Riesencontainerschiffe und am Kai die hochaufgetürmten Lagerflächen für die Überseekisten.
Aber: direkt neben der Kaimauer liegt ein wunderhübscher Sandstrand, incl. Surfer und Kitesurfer, die ihre akrobatischen Kunststücke vorführen. Sundowner in der Strandbar: Pingo („pingado“), das portugiesische Pendant zum cortado (Espresso mit einer Haube Milchschaum). Da sieht die Welt (und der Hafen) doch schon gleich viel freundlicher aus. (Bin ich zu ausführlich? Langweile ich euch?) Abends Taxas, Tapaskneipe, mit dem Spiel Benfica Lissabon gegen Paris St. Germain: unglaublich packender Fußball, die portugiesischen Underdogs lassen sich von der Beste-Spieler-die-für-Geld-zu-haben-sind-Truppe nicht die Butter vom Brot nehmen, kassieren aber in der 20. Minute völlig unverdient (eine einzige Chance) ein unhaltbares Traumtor durch Messi. Danach musste ich gehen, der (rote) Vinho verde (junger, fruchtiger Wein) forderte seinen Tribut. In der Nacht ist jeder Hafen schön.

Aveiro im Nebel
Sa., 8.10. Gestern ist Leon angekommen, Hurra! Sein Flug wurde abgesagt (Eurowings streikt), hat er umgebucht und landete (Lufthansa) schon um zwei (statt um sechs, wie geplant). Bringt meinen Arbeitsplan (Klar Schiff, kleinere Verschönerungen, Kühlschrank putzen, s.u.) völlig durcheinander. Dann steht auch noch Siggi (TALOFA, Regensburg) auf dem Kai über der Lizzy und will zu einem Kaffee eingeladen werden. Kann man nicht ablehnen. Weltumsegler (1989 bis 96), jetzt seit sieben Jahren im Mittelmeer unterwegs, Bär, graue Mähne im Pferdeschwanz, grauer Rauschebart, grollendes Lachen. Weiß Bescheid. (»Im Mittelmeer gibst du deine (letzten) Mittel her«, »Du siehst aus wie ein typischer Ostseesegler.« (kein vernünftiges Dinghi, keine Bimini, keine elektr. Ankerwinsch). Kann ich meinen Arbeitsplan komplett vergessen. Als Leon um vier am Pier steht, scheuche ich Siggi weg, komme nicht mal dazu, seine Tasse wegzuräumen … Aber Leon ist unkompliziert. Einbuchen für eine weitere Nacht, Einkaufen im Supermarkt, Sundowner-Bier in der Strandbar am Surferstrand (dabei steht die Sonne noch hoch), Abendessen beim ersten Portugiesen an der Touristenmeile – aber gut, weil authentisch (und günstig). Schön.
Freitag früh kommen vier Franzosen an, quetschen sich mit Mühe an den winzigen Platz am Steg hinter uns, kommen aus dem Süden und haben einen Tag motoren hinter sich (erzählen uns aber auch von Aveiro). Zehn Uhr abgelegt, unter Motor einen Abstecher in die Einfahrt nach Porto gemacht (Foto für Doro: Porto war unser Sehnsuchtsort nach der geplanten gemeinsamen Biskaya-Überquerung …), die berühmte Brücke ist im Dunst nur blass auszumachen, dann raus und Kurs Süd.

Der Nebel wird den Tag über immer dichter, kein Wind, dafür eine lange alte Dünung vom Atlantik herein. Leon steuert die gesamte Fahrt unter Motor, teilweise mit Segelunterstützung (Motorsailing ist gar nicht so verkehrt, die Fock bringt sicher einen halben kn zusätzlich). Aber keine Sicht. Nachmittags soll uns laut AIS ein Schiff mit CPA 1 nm, also in 1800m Abstand passiert haben, wir halten Ausguck, als ginge es um was, können das Ding aber nicht ausmachen. Vor der Einfahrt nach Aveiro wird die Suppe noch dichter, falls das möglich ist.
Im Mælstrom
Als wir uns der Küste nähern und die Wassertiefe unter 20m sinkt, schiebt sich die lange Dünung höher und kürzer auf. Unangenehm, zumal der (laut Karte und Navi) weit ins Meer ausgreifende Wellenbrecher vor Aveiro im Nebel nicht auszumachen ist – es ist noch zu hell für die Leuchtfeuer. Noch unangenehmer. Als die inzwischen meterhohen Wogen oben kleine Gischtkämme bilden, wird es richtig ungemütlich: wenn die brechen, sind wir in Schwierigkeiten. Dann dreht kurz vor der Hafeneinfahrt (hoffen wir) das Navi komplett durch. Obwohl wir mit fast voller Kraft Richtung (vermuteter) Einfahrt fahren, spielt der Richtungspfeil verrückt, dreht in alle Quadranten der Windrose und zeigt als Fahrt über Grund höchstens 2 kn (irgendwohin). Bei Vollgas sollte die Ellie fast sechs kn machen. Das Meer um uns brodelt und kocht, Strudel und aufquellende Flächen. Kabbelwasser auf hohem Niveau. Mehrfach wird das Schiff wie von Geisterhand um 180° gedreht und herumgeworfen. Die Hölle. Leon steuert tapfer. Doch wohin soll er sich orientieren? Was tun?
Laut Karte führt ein Kurs von 60° direkt in die Einfahrt, laut Navi wirbelt es uns mitten in der Einfahrt durch die Gegend. Laut Ausguck ist es in alle Richtungen gleich hellgrau. Also neue Ansage: Navi ignorieren und stur nach Kompass 60° steuern. Klingt so abenteuerlich, wie es war. Trotz auf vollen Touren laufender Maschine kommen wir nur schleichend voran, mit ein bis zwei kn.
Dann taucht schemenhaft eine dunkle Wand backbords auf: wir haben den Wellenbrecher erreicht! Am Fuß der hohen Steinmauer herrscht heftige Strömung aufs Meer hinaus. Überraschung: die Einfahrt nach Aveiro ist zugleich die Mündung eines Flusses, der das angrenzende Naturschutzgebiet mit seinen ausgedehnten Wasserflächen entwässert. Die alte Tante Else muss mit voller Kraft dagegenhalten und doch kriechen wir nur im Schritttempo am Wellenbrecher entlang. Den wir nicht aus den Augen verlieren wollen, das andere Ufer ist nicht zu sehen! Nach einer Stunde motoren haben wir endlich die zwei Meilen zu unserem geplanten Ankerplatz, einer durch Dämme geschützten Bucht außerhalb der Strömung, geschafft und biegen sacht in ruhigeres Fahrwasser ein. Sofort zeigt der Geschwindigkeitsmesser 6,3 kn: die gute Tante Elsbeth hat wirklich alles gegeben. Stand nur eine Tidenströmung von sicher fast 5kn dagegen. Und jetzt, bei Hereinbrechen der Dunkelheit, gehen endlich auch die Leuchtfeuer an den Bojen an. Die Bucht ist voll, die besten Ankerplätze belegt. Wir finden eine Boje in einem Muringfeld der örtlichen Angler. Und setzen zum ersten Mal das Wunderding von Ösengreifer ein, das ich in Plymouth erstanden habe.
Brot mit Oliven, grüner Salat mit Zwiebeln und Kirschtomaten, Spiralnudeln mit zwei Farben Soße, Champagner – der Abend macht den Tag rund.
Die Flasche Schampus wollte ich bei gelungener Biskaya-Überquerung köpfen. Jetzt, in Gesellschaft mit Leon haben wir endlich Gelegenheit dazu. Auf der Biskaya ging mir ein nervtötendes Sägegeräusch an die Nieren. Als ob zwei mittelalterliche Holzfäller mit einer Langsäge einen dicken Stamm bearbeiteten: Ritsche – (Pause) – Ratsche. Immer wieder. Konnte nicht herausfinden, woher das Geräusch rührte (dass keine Holzarbeiter am Schiff werkelten, war klar). Nach der Ankunft in La Coruña die Auflösung: ich hatte die Champagnerflasche schon mal in den (fast leeren) Kühlschrank gelegt. Bei jedem Rollen des Boots kugelte sie über den Gitterrost im Kühlschrank von Bb nach StB (Ritsche) und zurück (Ratsche). Deswegen sind Etikett, Korkenfolie und Zierbänder komplett in Fetzen (und im Kühlschrank verstreut). Und ich kann nicht mehr entziffern, wem ich die Flasche verdanke (Thomas und Paola?). Auf jeden Fall war der Champus, trotz heftigen Rüttelns (inzwischen wieder beruhigt und gut gekühlt) absolut köstlich (Danke, Jemand)!
8.10. Figueira da Foz. Sonnenschein bei der Ankunft nach einem Tag undurchdringlichen Nebels. Leon hat wieder tapfer gesteuert, unter Motor, alles gut. Das Städtchen macht einen netten Eindruck. Gehen wir heute Abend essen.
So., 9.10. Francesinhas (“kleine Französinnen“) heißen die lokalen Spezialitäten (des Restaurants Taxas de Lucia): Filet und Paprikawurst und Käse zwischen zwei Toasts, das Ganze in Käse eingewickelt, auf Pommes, schwimmt in einem halben Liter Bratensoße, obendrauf ein Spiegelei – eine komplette Mahlzeit, sagt Leon. Spaziergang durchs Städtchen: nett.